Von Nutella am Donnerstag, Delfinen & Spiderman im Klüvernetz

Annamengia & Aliyha
7. Nov.
2 Min. Lesezeit

Wir hatten heute Morgen ein Nutella-Brot – obwohl es nicht einmal Sonntag ist. Was ist hier nur los?

Die ersten drei Tage auf der Biskaya haben wir jetzt hinter uns und es ist schrecklich und schön zugleich. Während wir damit beschäftigt sind, zuzusehen, dass wir bei diesem Wellengang nicht von Bord fallen, wird es immer wärmer. Unten sind alle damit beschäftigt, sich nicht zu übergeben und unsere Wache – also Keno Li, Jason, Annamengia und Aliyha (Niko - leider aktuell Seekrank) – ist oben an Deck und schaut, wie Delfine neben unserem Schiff herschwimmen.

Bei einem Wellengang von drei bis fünf Metern wurde unser Aufenthaltsraum zu einem Massenlager, da man unten kaum schlafen konnte. Zwischen Kotzgeräuschen und Schnarchen fiel es einem schwer, Schlaf zu finden.

Natürlich gibt es auch schöne Seiten, wenn man auf einem Schiff lebt: Die Nachtwachen, wenn Delfine neben einem herschwimmen und man die Sternbilder betrachten kann, sind unvergesslich.

Gestern, als wir in den Sturm hineingefahren sind, mussten die Segel ganz schnell runtergenommen werden. Das war allerdings zu viel für eine Wache, sodass alle, die konnten, mit aufs Deck geholt wurden. Dann ist – oh Schreck – das Tau des Niederholers vom Außenklüver gerissen. Aber alles kein Problem, wenn man Mathieu dabeihat!

Er kletterte bei hohen und gefährlichen Wellen ohne Angst und Bange wie Spiderman nach vorne ins Klüvernetz (aber natürlich mit Rettungsweste). Während dieser Mega-Wellen tauchte er ins Wasser ein und aus und schaffte es dabei, das Segel herunterzuholen und zu bändigen. Nachdem wir alle gespannt und voller Angst Mathieu zugeschaut hatten, hatte er schließlich wieder festen Boden unter den Füßen und wir sind alle froh, dass er noch bei uns ist.

Während draußen alle voller Sorge waren, ging es drinnen rund: Als Erstes ist Elena S. bei einer ziemlich großen Welle vom Sofa gerutscht und alle, die drinnen waren, haben über die Situation gelacht. Auf einmal wurde die Tür aufgestoßen und ein durchnässter Mathieu kam singend herein – wir haben alle geklatscht.

Gestern (6.11.25) hat Keno Li. auf einmal herumgeschrien: „Schaut mal da, ganz viele Wasserbläschen im Wasser!“ Es stellte sich heraus, dass es Fliegenquallen waren – ganz giftig, laut Mathieu.

Außerdem hatten wir unsere ersten Planungen bezüglich des Unterrichts an Bord, auf den sich alle rieeesig freuen 😊. Wir fangen wahrscheinlich am Montag an.

In ungefähr 24 Stunden wollen wir in Spanien einen Zwischenstopp einlegen und nach ein bis zwei Tagen weiter nach Teneriffa fahren. Wir freuen uns, endlich warme Temperaturen zu haben, da wir alle voller Vorfreude aufs Schwimmen warten.